Auch der VPI mach noch einmal deutlich: Silvesterfeuerwerk ist nicht relevant hinsichtlich der Auslastung der Intensivstationen.
Zunehmend wird wieder für ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk argumentiert und zwar mit den angeblich massenweise auftretenden, schwersten Verletzungen durch Silvesterfeuerwerk. Der VPI hat nun erneut eine Pressemitteilung zu diesem Thema herausgegeben.
Auch wenn gewissem Gruppen dies gebetsmühlenartig wiederholen – deshalb wird es auch nicht zum Fakt!
Die Diskussion um Maßnahmen muss dringend versachlicht werden. Das geht nur mit FAKTEN.
hier die aktuelle Pressemitteilung des VPI zum Thema:
Zu Silvester: Alkohol ist Ursache Nummer 1 für Probleme in den Notaufnahmen
- Nur 5 % aller Krankenhausbesuche zum Jahreswechsel durch Feuerwerk
- Polizeibeamte warnen vor möglicher Zunahme illegaler Pyrotechnik
- Produktsicherheit unterliegt strengster Überwachung und Kontrolle
Ratingen, 22. November 2021 | Die Zeit der gefühlten Sicherheit ist vorbei. Während viele
Bürgerinnen und Bürger die Corona-Pandemie schon überwunden wähnten, hat sich das
Virus unmerklich, aber explosiv weiterverbreitet. „Keine Frage, Corona lässt uns nicht
zur Ruhe kommen, das Geschehen stellt uns immer wieder vor neue
Herausforderungen“, sagt VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber. Doch mit den steigenden
Infektionszahlen dürfe die Bereitschaft nicht sinken, sich an Fakten zu halten, wenn es
um Feuerwerk zu Silvester gehe: „Nicht das Silvesterfeuerwerk führt dazu, dass in den
Notaufnahmen zum Jahreswechsel mehr los ist – sondern übermäßiger Alkoholgenuss
und illegale Feuerwerksprodukte.“
„Das Thema Corona wird uns noch viele Jahre begleiten“, fürchtet Schreiber. Man dürfe es nicht
auf die leichte Schulter nehmen, sondern müsse die Herausforderung, die mit der Pandemie
einhergehen, gemeinsam meistern. „Wir begrüßen daher jede Form von Impfkampagne. Ob 3-
G- oder 2-G-Regelungen, ob Mahnung zur Vorsicht, zur Rücksicht und zum gebotenen Abstand
– auch bei Großveranstaltungen“, so Schreiber. „Gerade deshalb sehen wir auch im privaten,
im kleinen Feuerwerkserlebnis mit Freunden und Familie eine gute Möglichkeit, Menschenaufläufe zu minimieren, die uns dieser Tage ja schon mehr als genug begegnen“, so Schreiber.
Mit Sorge muss der Sprecher der 21 deutschen Feuerwerksunternehmen allerdings feststellen,
dass dieser Tage wichtige Fakten zugunsten von vorschnellen Vorurteilen unter den Tisch
fallen. „Die wiederkehrende Behauptung, Feuerwerk sei die Hauptursache für volle
Notaufnahmen zum Jahreswechsel, ist nicht zutreffend. Hier spielen andere Faktoren eine viel
bedeutendere Rolle“, so Schreiber. Nach Angaben des kommunalen Krankenhausbetreibers
Vivantes seien lediglich 5 Prozent aller Krankenhausbesuche in der Silvesternacht auf
Feuerwerk zurückzuführen.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, hatte zuletzt bestätigt,
dass durch Silvesterfeuerwerk Verletzte in der Regel nicht die hohen Zahlen an
Notfalleinweisungen ausmachten, sondern eher diejenigen, die zu viel Alkohol tränken und
dann in Streit gerieten oder sich anderweitig verletzten. „Aus Jahrzehnte langer Erfahrung und
Beobachtung des Silvestergeschehens wissen wir: Stürze, Schlägereien, Schnittwunden und
letztlich auch Unfälle durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk sind zumeist auf zu hohen
Alkoholkonsum zurückzuführen“, so Schreiber.
„So sehr wir uns das wünschten, bis heute gibt es leider keine bundesweit verlässlichen
Statistiken zu diesem Thema, maximal gibt es lokale, subjektive Wahrnehmungen einzelner
Ärzte. Wenn sich jetzt Oberbürgermeister vors Mikro stellen und frech behaupten, sie verfügten
über verlässliche Zahlen – dann würden wir uns genau über diese freuen!“
Klare Worte findet auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter (Sachsen). Er positioniert sich
gegen ein generelles Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk. Und das aus gutem Grund. Man
habe 2020 mit Sorge die Einfuhr von illegalem Feuerwerk aus anderen europäischen Ländern
feststellen müssen. Der Grund: In einigen Nachbarländern sind pyrotechnische Gegenstände
der Kategorie F3 frei verkäuflich. Diese Art von Feuerwerk erfordere in Deutschland eine
spezielle Erlaubnis und nachweisbare Befähigung. Bei unsachgemäßem Umgang bestünde
eine ernsthafte Verletzungsgefahr, so der Bund Deutscher Kriminalbeamter. Damit spielen
neben Alkohol auch illegale bzw. selbstgebastelte Feuerwerkskörper eine wesentliche Rolle mit
Blick auf das Verletzungsrisiko. Das in Deutschland hergestellte bzw. vertriebene Feuerwerk
„wird dagegen von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) oder anderen
notifizierten Prüfstellen in EU-Mitgliedsstaaten genau auf Unbedenklichkeit überprüft, bevor es
zugelassen wird.“
Zum Verband
Der Verband der pyrotechnischen Industrie ist das Sprachorgan für 21 Mitgliedsunternehmen
aus Deutschland. Er betreut Hersteller von Silvester-, Groß- und Bühnenfeuerwerken sowie
Hersteller von pyrotechnischer Munition. Diese sind im gesamten Bundesgebiet ansässig. Der
Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik, der Wirtschaft und der
Gesellschaft.
Hier der Link zur Pressemitteilung auf der Seite des VPI: https://www.feuerwerk-vpi.de/fileadmin/Dokumente/Presse/20211123_Presseinformation_VPI-Corona.pdf