Teste, ob Dein Tier auf Feuerwerksgeräusche „aus der Konserve“ reagiert. Spiele dazu eine Aufnahme von Feuerwerksgeräuschen auf relativ leiser Lautstärke ab. Idealerweise solltest Du schon Lautsprecher mit Basswiedergabe und nicht nur das Handy nutzen. Es kann allerdings bei sehr sensiblen Tieren sinnvoll sein, erst nur mit einem Handy oder ähnlichem zu beginnen und dann auf bessere Lautsprecher zu wechseln.  Sollte Dein Tier nicht reagieren, erhöhe die Lautstärke schrittweise. Falls Dein Tier zu denen gehört, die bei aufgezeichneten Geräuschen überhaupt nicht reagieren (das gibt es), dann kontaktiere einen Tiertrainer, um Dich über weitere Möglichkeiten beraten zu lassen.

Beginne mit der Lautstärke, die Du in Schritt 1 als Reizgrenze ermittelt hast. Füttere Dein Tier (aus der Hand) und gehe dabei immer näher an die Lautsprecher heran. Ziel ist es, das Futter direkt vor der Geräuschquelle zu platzieren und Dein Tier nimmt es trotz der Geräuschkulisse dort auf. Das kann durchaus viele Versuche und mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Wenn Dein Tier irgendwann das Futter nicht mehr aufnehmen will, gehe mit der Lautstärke wieder etwas herunter.

Hat Dein Tier kein Problem damit und kommt dicht an die Lautsprecher heran zum Fressen, dann kannst Du beim nächsten Mal die Lautstärke etwas erhöhen und beginnst diese Annäherung erneut.

Erhöhe das Level: Platziere Dich (am besten mit dem gewohnten Fressnapf dabei) in der Nähe der Lautsprecher und beginne bei relativ geringer Lautstärke mit der Fütterung. Erhöhe dann schrittweise die Lautstärke und versuche dabei, dass Dein Tier sich möglichst direkt bei Dir aufhält. Wenn es Deinem Tier zu viel wird, gehe mit der Lautstärke sofort wieder etwas herunter, oder beende das Training, Du kennst Dein Tier, hier ist Deine genaue Beobachtung gefragt, wann es für diesmal genug ist. Überfordere Dein Tier nicht, der Erfolg kommt nicht an einem Tag!

Nun kannst Du noch ein Level höher gehen: Versuche die Dauer des Aufenthalts bei der Geräuschquelle zu verlängern. Gib etwas Futter in den Napf und erhöhe, während Dein Tier frisst, die Lautstärke. Wenn Du merkst, dass es zu viel wird, gehe wieder einen Schritt runter, damit Dein Tier wieder entspannter wird, bei Dir bleibt und frisst.

Wenn das maximal gut läuft, kannst Du weitere mit Feuerwerk verbundene Reize dazu nehmen.
Dazu kannst Du Dir ein wenig Indoor-Feuerwerk (Wunderkerzen, Eisfontänen – ganzjährig zu erhalten und legal) besorgen. Idealerweise hast Du für diesen Schritt die Unterstützung einer zweiten Person.
Während Du wieder die Feuerwerksgeräusche abspielst und Dein Tier fütterst, brennt nun die zweite Person eine Wunderkerze oder Eisfontäne ab. Zuerst möglichst weit vom Tier entfernt, in der Folge kann das immer näher erfolgen und Dein Tier gewöhnt sich auch an den Geruch und die optischen Reize.

Wenn das alle optimal läuft, kannst Du auch einmal versuchen bei einem Spaziergang mit kleinen Knallerbsen (als Jugendfeuerwerk ganzjährig zu erhalten und legal) zu trainieren. Auch hier ist eine zweite Person ideal. Beginne auch damit in größerer Entfernung und tastet Euch näher heran. Näher als fünf Meter muss aber nicht sein.

Wenn in Deiner Nähe ein Feuerwerk stattfindet (Kirmes, etc.), dann gehe mit Deinem Tier dorthin.
Gestalte es so, dass Du erst in relativ großer Entfernung stehst und dann beginnst näher heran zu gehen. Je näher Du herankommst, um so mehr ist das Feuerwerk auch zu spüren mit all seinen Reizen (Licht, Geruch, Druck und Akustik).

Jedes Tier ist anders, wie lange und wie oft Du die einzelnen Schritte durchlaufen musst, ist individuell. Geduld braucht es auf jeden Fall. Eine Garantie, dass diese Methode funktioniert gibt es daher nicht. Wenn Du ein sensibles Tier hast, ist es aber allemal einen Versuch wert!