Das meinen die Grünen in Bayern

Das meinen die Grünen in Bayern

Das meinen die Grünen in Bayern 1200 736 Feuerwerk-Club * Infos - Tipps - Fakten

Korrespondenz mit den Grünen – so sieht das aus….

Wir werden nicht müde, die von uns recherchierten Fakten natürlich auch der Politik –sowohl lokal, als auch auf Bundesebene- zur Kenntnis zu bringen und entsprechende Dokumente zur Verfügung zu stellen. Wir kontaktieren Politiker und Politikerinnen quer durch die Parteienlandschaft. Insbesondere versuchen wir natürlich auch bei den erklärten Gegnern des Feuerwerks Aufklärung zu schaffen.

Heute zeigen wir Euch mal , wie diese Kommunikation so aussieht.
In diesem Fall haben wir Frau Barbara Fuchs, MdL von den Grünen in Bayern kontaktiert.

Frau Fuchs hat folgende Positionen inne:

Stv. Vorsitzende der Kontrollkommission BayernFonds
Mitglied im Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen
Wirtschaftspolitische Sprecherin und Mittelstandsbeauftragte
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag

Wir haben Frau Fuchs angeschrieben und einige Fakten dargelegt, sowie weiter Informationen samt Quellen angeboten.

Hier die Antwort auf unsere Kontaktaufnahme:

Sehr geehrter Herr Röder,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Für viele Menschen gehört das Silvesterfeuerwerk zum Jahreswechsel einfach dazu. Es ist schön anzusehen und soll die bösen Geister des vorangegangenen Jahres vertreiben. Doch das traditionelle Silvesterfeuerwerk hat auch eine Kehrseite. Dazu gehören etwa ein erhebliches Feinstaubaufkommen, hohe Verletzungsgefahr, Brände, Lärm, Rauch und Abfall.

Am ersten Tag des neuen Jahres sind Feinstaub-Werte von über 1.000 Mikrogramm Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter in Großstädten keine Ausnahme. Dies stellt eine enorme Belastung im Vergleich zu einer mittleren Konzentration der städtischen Messstationen in Deutschland im Jahr 2016 von etwa 17 Mikrogramm pro Kubikmeter dar. Laut Berechnungen des Umweltbundesamtes werden pro Jahr 1.477 t Feinstaub (PM10) durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern frei gesetzt, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Das entspricht rund fünf Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Durch das Einatmen des Feinstaubs kann es zu vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege, einem erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern oder zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen.

Dazu kommt eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr durch Feuerwerke. Mein Fraktionskollegin Katharina Schulze hat konkrete Daten für Bayern abgefragt: In der Silvesternacht 2019/2020 gab es 201 gemeldete Brände und 25 Menschen wurden verletzt. Der Sachschaden betrug fast vier Millionen Euro. In vielen Städten gab es deutlich erhöhte Feinstaubwerte. Der Müll, der auf Straßen und Plätzen liegen bleibt, lag allein in München bei 55 Tonnen. 20 Polizist*innen, 2 Rettungssanitäter*innen und 1 Person von der Feuerwehr wurden in der Silvesternacht verletzt. Außerdem gab es 22 erfasste Übergriffe auf Einsatzkräfte. Weitere Details können Sie der Antwort der Staatsregierung im Anhang dieser E-Mail entnehmen.

Auch für Tiere stellt das Silvesterfeuerwerk eine Belastung dar. Laute Geräusche, Rauchentwicklung und das helle Licht, das von Feuerwerkskörpern ausgeht, sind Störquellen, die bei vielen Arten von Haus- und Wildtieren zu Desorientierung und erheblichem Stress führen können. Vögel beispielsweise fliegen teilweise unter großem Energieverlust höher als gewöhnlich. Nicht zuletzt ist das enorme Abfallaufkommen durch Silvesterfeuerwerk problematisch, von dem auch diverse Schadstoffe in die Umwelt freigesetzt werden können. Knapp 60 Prozent der Deutschen befürworten eine Einschränkung des Abbrennens von Feuerwerk und Böllern an Silvester in Innenstädten.

Aus all diesen Gründen gibt es in einigen Kommunen Diskussionen, das Abbrennen von Silvesterfeuerwerken auf professionelle, öffentliche Feuerwerke zu konzentrieren oder alternativ Licht- und Lasershows anzubieten. Bislang steht einer kommunalen Entscheidung jedoch eine unklare Rechtslage entgegen. Um diese Unklarheiten zu beseitigen und Rechtssicherheit herzustellen, setzt sich meine Partei auf Bundesebene dafür ein, dass durch eine Änderung der 1. Sprengstoffverordnung den zuständigen Behörden ermöglicht wird, Verbote für das Abbrennen von Knall- und Feuerwerkskörpern nach eigenem Ermessen zu verhängen. Das eröffnet den Kommunen die Möglichkeit, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu entscheiden, wie bei ihnen Silvester gefeiert wird.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Fuchs, MdL

Tja…da werden alte Litaneien runtergebetet und es entsteht der Eindruck, dass selbst die eigenen Zahlen nicht in vernünftige Relation gestellt und deren Bedeutung ebenso nicht erfasst wird. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema findet wohl nicht statt.

Auch wenn die Hoffnung durchzudringen gering ist – wir haben nochmals geantwortet:

Sehr geehrte Frau Fuchs,

herzlichen Dank für Ihre Antwort auf mein Anschreiben.
Ich möchte allerdings noch ein paar weitere Worte an Sie bezüglich Ihrer Einlassungen richten.

Klar ist, dass Silvesterfeuerwerk natürlich -wie alle menschlichen Aktivitäten- auch Auswirkungen hat und Spuren hinterlässt. Die Frage ist, ob diese tatsächlich so erheblich sind, dass Einschränkungen notwendig werden.

Gerade das Thema Feinstaub genießt einen hohen Stellenwert, daher möchte ich darauf noch einmal eingehen. Sie vergleichen die Spitzenwerte in der Silvesternacht mit der mittleren Konzentration der städtischen Messstationen in Deutschland. Dieser Vergleich erschließt sich mir nicht. Auch in den Städten gibt es Peaks in Stoßzeiten, an Kreuzungen, bei Veranstaltungen, etc. Dann müsste man ja auch bei Feuerwerk den jährlichen Mittelwert vergleichen – der ginge dann gegen Null.

Wie aus der interaktiven Karte des UBA (http://gis.uba.de/website/silvester/) ersichtlich ist, verschwindet die Belastung in sehr kurzer Zeit. Dies liegt an der Beschaffenheit des Feinstaubes aus Feuerwerk. Dieser unterscheidet sich in seinen Eigenschaften signifikant vom Feinstaub, der aus dem Straßenverkehr entsteht. Die WHO hat in Ihrer aktuellen Empfehlung zur Luftreinhaltung festgestellt, dass kurzzeitige Belastungsspitzen wenig problematisch, die Art und Beschaffenheit des Feinstaubs hingegen von großer Bedeutung sind.

Zudem ist diese kurzfristig vorhandene Belastung für jeden leicht vermeidbar, indem man sich in diesem kurzen Zeitraum nicht im Freien aufhält und Fenster geschlossen hält. Auch Sonja Lämmel vom deutschen Allergie- und Asthmabund hat dies in einem Statement bestätigt.

Im Hinblick auf die Verletzungsgefahr bietet sich für uns nach Rücksprache mit vielen Kliniken und Einzelpersonen im Rettungsdienst das Bild, dass vor allem Alkohol für Verletzungen in der Silvesternacht (auch in Zusammenhang mit Feuerwerk) verantwortlich zeichnet. Die Auskunft des bayerischen Landtags ist uns natürlich bekannt – für ein landesweites Großereignis sind diese Zahlen doch eher als gering einzustufen. Schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper stehen fast ausnahmslos in Zusammenhang mit illegaler Pyrotechnik oder missbräuchlicher Verwendung, durch weitere Einschränkungen besteht die Gefahr einer deutlichen Zunahme dieser Problematik. Das sieht auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter Sachsen laut eines kürzlich veröffentlichen Statements so.

Jede einzelne Verletzung und auch jeder einzelne Übergriff auf Einsatzkräfte ist zu bedauern, bzw. auch aufs schärfste zu verurteilen. Diese Zahl scheint aber bei einem derartigen Großereignis im Verhältnis beispielsweise zu wöchentlich stattfinden Fußballereignissen nicht außergewöhnlich hoch.

Zu den angeführten Sachschäden: Allein ein Viertel des finanziell bezifferten Schadens entstand durch einen einzigen Großbrand. Natürlich birgt die Verwendung von Feuerwerk ein gewisses Risiko für Brände. Sieht man sich aber Statistiken der Feuerwehren an, handelt es sich bei Brandeinsätzen in der Silvesternacht zumeist um Klein- und Kleinstbrände (Mülltonnen etc.). Vergleicht man dazu die Zahl und die Schadenshöhe der Brände zur Advents- und Weihnachtszeit (siehe GDV) wäre auf dieser Grundlage auch ein Verbot von Kerzen (Adventskränze, Weihnachtsbäume) zu diskutieren.

Hinsichtlich des angeführten Argumentes „Müllaufkommen“ ist festzustellen, dass nur ein Teil der angeführten Menge des Silvestermülls (in München 36 g pro Einwohner!) tatsächlich Feuerwerksabfall ist. Dieser ist zu etwa 95 % biologisch abbaubar oder recyclebar.

Auch wir Feuerwerksliebhaber sind Tierfreunde (84% der Befragten einer forsa-Umfrage waren Tierhalter und 78% davon haben sich pro Silvesterfeuerwerk ausgesprochen) und das Thema Tierwohl liegt uns sehr am Herzen.
Dennoch stellen wir fest, dass hier sehr stark dramatisiert wird und jegliche Belege für dauerhafte Schäden an Wildtieren fehlen. Empfindliche Haustiere können mit etwas Aufwand auch entsprechend gegen Reize trainiert werden.

Abschließend würde mich noch interessieren, woher die Zahl von 60% der Bürger, die sich Einschränkungen wünschen, stammt und auf welche Art von Einschränkungen Sie sich beziehen. Der Terminus Einschränkung allein ist sehr pauschal und kann vieles bedeuten. Vorsicht ist bei öffentlichen Umfragen geboten, an denen häufig nur bestimmte Gruppen teilnehmen.

Wir Feuerwerksfreunde wünschen uns (besonders von der Politik) eine etwas differenziertere Auseinandersetzung mit der Thematik, genauere Faktenbetrachtung und weniger Wiederholung von Allgemeinplätzen.

Gerne stehen wir mit unserem Fachwissen und unserer belegbaren Datenbasis jederzeit als Ansprechpartner für Sie zur Verfügung.

Beste Grüße und bleiben Sie gesund!

Mal sehen, ob es nochmal eine Antwort gibt…

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Die Menschen wollen Feuerwerk.

Mehrheitlich.

Laut einer repräsentativen Umfrage von forsa. aus 2021 wünscht sich die Mehrheit der deutschen Bürger den Erhalt von privatem Silvesterfeuerwerk.

Feuerwerk macht Freude. Lassen wir’s dabei.

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% unserer Bürger sind pro Feuerwerk eingestellt

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% der Tierhalter sind pro Feuerwerk eingestellt