Was ist nur mit der Feuerwerksszene los?
Wenn es Verbote gibt, ist der Aufschrei groß. Man muss was tun! Warum macht keiner was? Es muss mehr getan werden!
Nun – wir tun etwas. Wir haben bereits so einiges getan und wir werden dies auch weiterhin tun, auch wenn das anderen Akteuren nicht passt. Wie zuletzt unsere Petition. Eine große Chance. Aber anstatt auch nur an dem notwendigen Quorum von 50.000 Unterstützern zu kratzen, haben wir gerade einmal etwas über 5.000 Unterzeichner in in der Quorumsphase erreicht. Dennoch – im Vergleich zu den anderen Petitionen, die über diese Plattform laufen, ist die Anzahl der Unterzeichner durchaus schon als Erfolg zu sehen.
Doch es wäre schon deutlich mehr drin gewesen. Die Petition wurde von etlichen Seiten wahlweise totgeschwiegen oder boykottiert, sogar als „PR-Aktion“ verunglimpft und öffentlich schlecht geredet. Gerade mal zwei Shops (Beisel und Feuerwerkswelt) haben auch zur Unterzeichnung aufgerufen. Die beiden größten Mitbewerber haben auf explizite Anfrage abgelehnt die Petition zu unterstützen. Auch der Betreiber des Feuerwerk Forums konnte sich nicht dazu durchringen, die Petition zumindest anzupinnen oder per Newsletter zu bewerben Von gewissen gerne „im Hintergrund aktiven“ Youtubern, die regelmäßig ihr selbstloses Engagement für Feuerwerk beschwören, ganz zu schweigen. Gelebte Solidarität.
Der BVPK hat die Petition nicht nur nicht unterstützt, sondern sogar als negativ dargestellt und das Thema „PR-Aktion“ öffentlich in Spiel gebracht. Was für ein Unsinn. Das kommt von jemandem, der eine hohe Summe an gespendetem Geld für eine reine Prestige-Aktion verbrannt hat. Nämlich für die aus den Spendengeldern des Vereins finanzierte Privatklage eines Vorstands (also dessen Unternehmens), der Verein selbst konnte ja gar nicht klagen. Diese Klage war zu diesem Zeitpunkt total überflüssig, da bereits mehrere Klagen (darunter auch die von Röder Feuerwerk) im Gang waren. Man kann diese erneute und überflüssige Klage also tatsächlich nur im Sinne einer Prestige-Aktion wahrnehmen.
Ist es nicht wenigstens einmal möglich gemeinsam an einem Strang zu ziehen und vorhandene Chancen zu nutzen, ungeachtet dessen, wer sie initiiert hat?
Viele derer, die sich jetzt rausgehalten haben, werden dann wieder jammern, wenn es wieder Verbote oder gar dauerhafte Einschränkungen gibt. 50.000 Unterzeichner waren nicht utopisch und wären definitiv auch zu erreichen gewesen.
Hinterher sind alle schlauer…
Nun liest man im Nachgang Kommentare, die kritisieren, die Petition wäre nicht genug beworben gewesen und man hätte so nicht den „Normalbürger“ erreichen können.
Stimmt – den „Normalbürger“, die breite Masse zu erreichen, dass war auch nicht das Ziel. Es wäre zu dieser Jahreszeit und gerade in dieser Kriegssituation wirklich vermessen gewesen, das anzustreben. Zum zeitlichen Ablauf der Einreichung und der Veröffentlichung der Petition haben wir uns schon eingehend geäußert. Es hätte gereicht, wenn jeder einzelne „Freak“ aktiv geworden wäre und für ein paar weitere Unterzeichner gesorgt hätte. Das war nun wirklich kein utopisches Ziel. Aber da wird ja schon bemängelt, die Petition zu zeichnen sei zu kompliziert gewesen…
Man musste sich ja auch tatsächlich registrieren. Unzumutbar!
Wenn es zu kompliziert oder zeitaufwändig wäre, sich irgendwo zu registrieren, gäbe es Instagram, Facebook & Co wohl auch kaum…
Jeder Einzelne hatte die Möglichkeit, etwas tun. Alle Familienmitglieder, Freunde, Kollegen ansprechen und dazu animieren es jetzt gleich zu tun – das kann jeder machen. Wenn Opa und Oma auch gerne Feuerwerk zu Silvester haben aber keinen Computer etc – man erstellt eine gmail-Adresse für sie und besucht sie mit demSmartphone… es gäbe so viele Möglichkeiten. Alleine wenn jeder, der das Video mit dem Aufruf zur Unterzeichnung der Petition angeschaut hat, noch zehn weitere Unterzeichner geworben hätte, wäre das Quorum schon erreicht gewesen…
Es ist mehr als schade, wenn so eine Chance verschenkt wird.
Klar, wir hätten einiges besser machen können – vor allem im Vorfeld der Einreichung doch nochmal Kontakt zu anderen Mannschaften aufnehmen können. Das haben wir bereits eingeräumt. Ob das etwas am Ergebnis geändert hätte, bleibt zumindest in Frage zu stellen.
Gerade, wenn uns seitens anderer Akteure sogar in höchst arroganter und kompetenzüberschreitender Manier Botschaften wie diese zugehen:
„… raten wir euch im Sinne der gesamten Branche dringend von weiteren unkoordinierten Alleingängen im Bereich der politischen Interessenvertretung ab.“
Mit so einem Schlusssatz in einer Mail, kann man sich die Offenheitsbeteuerungen in den Sätzen vorher dann auch getrost sparen. Die Mail zirkulierte übrigens bereits bevor sie uns zuging innerhalb der Branche. Toller Stil.
Sei´s drum! Wir tun, was wir können. Und das werden wir weiterhin so halten.