Die heiße Phase beginnt…
Die Vorfreude unter den Silvesterfans steigt an, für die Fachhändler beginnt die Hauptsaison und – wen wundert es- die ersten Rufe nach Verboten aus den üblichen Reihen werden auch wieder laut.
Diesmal vorne dran, die Berliner GdP. Sie spricht sich für ein komplettes Verbot von Privatfeuerwerk aus. Hintergrund sind die fürchterlichen Randale und Gewaltexzesse, die regelmäßig in Berliner Problembezirken (aber auch anderen Großstädten) Schlagzeilen machen.
Was für ein Unsinn. Hat die Berliner Polizei vollkommen das Denken verlernt?
Bei allem Verständnis für alle Polizeibeamten, die nachvollziehbarerweise keine Lust hat ihren Kopf hinzuhalten, wenn dann die Straftäter weitestgehend ungeschoren davonkommen und kaum bis gar keine Konsequenzen zu spüren bekommen – wer glaubt denn bitte, dass die verantwortlichen Elemente sich durch ein Silvesterfeuerwerksverbot plötzlich ordentlich benehmen?
Wer immer noch und wieder behauptet das Verbot von Silvesterfeuerwerk würde hier irgendetwas bewirken ist entweder extrem naiv bis dumm, lebt geistig in einer Parallelwelt oder hat ganz andere Gründe für diese Forderungen. Die dann eben nichts mit den angesprochenen Vorfällen zu tun haben.
Jedem, der auch nur ansatzweise zu logischem Denken in der Lage ist, muss bewusst sein, dass all diese Exzesse bereits jetzt strafbar sind. Die bestehenden Gesetze müssen eben mal richtig durchgesetzt werden. Schreckschusswaffen auf offener Straße mit sich zu führen ist verboten. Geladene Waffen sowieso. Das Abfeuern in der Öffentlichkeit ist hart strafbar. Besitz und Verwendung von Vogelschreckmunition ebenfalls. Besitz und Verwendung von Blitzböllern ist nach dem SprengG ebenfalls eine Straftat. Sachbeschädigung und tätlicher Angriff sind auch per se strafbar.
Was soll ein Verbot von Silvesterfeuerwerk da bringen, wenn die jetzt schon strafbaren Handlungen, die zumeist nichts mit unserem legalen Feuerwerk zu tun haben, nicht geahndet werden.
Diese Klientel besorgt sich ihr Feuerwerk ohnehin auf anderen Kanälen. Und wenn wirklich handelsübliches und legales Silvesterfeuerwerk von Einzelnen missbraucht wird, wird ein generelles Verbot für die Allgemeinheit diese Leute auch nicht davon abhalten weiterhin Straftaten zu begehen.
Laut Berliner GdP soll durch ein Verbot in Verbindung mit zentralen Feuerwerken (ein offenbar überhaupt nicht durchdachter Punkt) die Situation auf den Straßen übersichtlicher werden. Joa…
Nächster Schritt: Ausgangssperre – die Straftaten werden ja draußen verübt. Oder wir verbieten Straßen. Oder Klamotten, dann wird’s denen zu kalt. Messer müssen wir auch komplett verbieten. Und Autos sowieso. Steine erst recht. Was soll’s.
Die Einlassung der Berliner GdP ist nur eines – peinlich.
Glücklicherweise gibt es auch innerhalb der Polizei und in der Politik Leute, die das logische Denken noch nicht ganz zu den Akten gelegt haben.
Solange die Straftäter nicht kompromisslos von der Straße gepflückt werden und harte Konsequenzen zu spüren bekommen, wird sich hier gar nichts ändern. Durch Restriktionen beim Silvesterfeuerwerk schon gar nicht.
Was ist dieses Jahr noch zu erwarten?
Dafür ist bei DUH & Co bislang noch ziemlich still. Das wird sich zwar auch noch ändern, aber das Märchen von der Bevölkerung, die kein mehrheitlich Feuerwerk mehr will zu wiederholen wird diese Gruppen nach den letzten Jahren (in denen die Begeisterung unserer Bevölkerung für Feuerwerk mehr als deutlich wurde) nur der Lächerlichkeit preisgeben.
Natürlich wird von den Miesmachern dieses Jahr erst recht der abstoßende Bezug zu diversen Kriegen hergestellt werden und Geflüchtete vor den Karren gespannt werden. Darauf muss man sich einstellen. Dem kann man aber auch gut begegnen.
Ein positiver Fakt zum Abschluss: Dieses Jahr war zu beobachten, dass wieder mehr Gemeinden bei Veranstaltungen wie Volksfesten und Ähnlichem zu (aus „Nachhaltigkeitsgründen“ schon abgeschafften) Feuerwerken zurückgekehrt sind. Man musste eben feststellen, dass die Menschen sich doch Feuerwerk wünschen und fordern, dass der Zulauf bei Feuerwerken doch größer ist als bei Drohnenshows und diese offenkundig für viele Zuschauer doch enttäuschend sind. Eben KEIN Ersatz für Feuerwerke.
Also – lasst Euch von den üblichen Verbotswünschen der notorischen Akteure, die von den Medien sicher wieder bereitwillig aufgegriffen werden, nicht ins Bockshorn jagen.
Lasst Euch die Vorfreude nicht verderben.